Feb. 09, 2022

Enorme Lust auf Urlaub

Echte Mutmacher sind zwei aktuelle Studien, die sich mit der Reiselust der Deutschen und den Potenzialen der Städtereiseziele beschäftigen. In diesem Newsletter starten wir mit den Urlaubsreisetrends der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen. Im kommenden Newsletter werfen wir dann einen Blick auf „Insightwissen für den Städtetourismus während und nach Corona“. 


"Wir sehen eine enorme Lust auf Urlaub“, bestätigt Prof. Martin Lohmann bei der Vorstellung der touristischen Trends des neuen Jahres und erster Ergebnisse der Reiseanalyse (RA) 2021/2022. Die Indikatoren für die touristische Nachfrage im Jahr 2022 zeigen Lohmann zufolge eine positive Ausgangslage. Hinsichtlich der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung seien die Deutschen optimistischer als noch vor einem Jahr. Dabei werde auch die eigene Lage günstiger eingeschätzt: „22 Prozent (Vorjahr 17 Prozent) erwarten, dass sich ihre persönliche wirtschaftliche Situation in einem Jahr verbessert haben wird; 24 Prozent (Vorjahr 25 Prozent) befürchten eine Verschlechterung.“ Die restlichen 54 Prozent würden keine Veränderung erwarten. „Die insgesamt als stabil wahrgenommene individuelle wirtschaftliche Situation ist eine wichtige Vorbedingung für den Urlaubstourismus 2022“, sagt Lohmann.
 
Mit Urlaubsreisen in diesem Jahr hätten sich bereits im November mehr als vier von fünf Deutschen (82 Prozent) gedanklich beschäftigt. Ob jemand tatsächlich eine Reise antrete, sei dann eine Frage des Könnens (Zeit und Geld?) und des Wollens (Urlaubslust?). Die Fragen wurden klar beantwortet. „Die Urlaubslust ist mit 61 Prozent auf einem Höchststand (Vorjahr 51 Prozent), die Faktoren Zeit (72 Prozent) und Geld (70 Prozent) zum Reisen werden ebenfalls so günstig wie noch nie zuvor eingeschätzt“, sagt Lohmann, „insgesamt drücken diese Ergebnisse eine sehr positive Urlaubsstimmung aus.“ Deutlich werde so ein aktueller Nachholbedarf, „Urlaubsreisen waren und bleiben für die meisten Deutschen ein unverzichtbarer Bestandteil der Lebensqualität.“


Geringere Nachfrage im Vergleich zu 2019
Trotz dieser kundenseitig ausgezeichneten Voraussetzungen „ist aber auch 2022 mit einer geringeren Nachfrage im Vergleich zu 2019, also vor Covid-19, zu rechnen“, dämpft Lohmann die Erwartungen. Damit sei mit einem Volumen von ca. 60 Mio. Urlaubsreisen der deutschsprachigen Bevölkerung, einem noch hohen Anteil von Zielen im Inland und in den Nachbarländern und einem gegenüber 2019 relativ geringen Anteil von Flugreisen zu rechnen. Im Vergleich zu 2020/2021 bedeute dies dennoch einen Schritt in Richtung Normalisierung zur Situation vor Ausbruch der Corona-Pandemie.
 

Langfristige Entwicklung

Die Tourismusnachfrage werde „nach“ Corona nicht völlig anders als vor Corona. Die Pandemie spiele als direkter Treiber für die Nachfrageentwicklung eine zeitlich befristete Rolle. Unter der Voraussetzung, dass „der Umgang mit der Pandemie wieder ein gesellschaftliches Leben im gewohnten Maß erlaubt, wird das Urlaubsreiseverhalten ab 2023 wieder den ohne Pandemie erwarteten Entwicklungspfad nehmen“, prognostiziert Lohmann. Denn, „die Basis-Triebkräfte für Urlaubsreisen bestehen fort“. Die Menschen blieben die gleichen, mit ihren Motiven, Gewohnheiten und Präferenzen, aber auch ihrer Flexibilität und ihrer Verschiedenheit. Und der Tourismus entwickele sich auch in Zukunft dynamisch. Der Wandel komme durch Entwicklungen in den Rahmenbedingungen und im touristischen Angebot, etwa bei den Themen Nachhaltigkeit, technologischer Wandel und Personal. Lohmann ist sich sicher, dass „Urlaubsreisen zum Wohle der Reisenden und ihrer Gastgeber auch in Zukunft eine wichtige Rolle in Gesellschaft und Wirtschaft spielen werden“.

von Jessica Schmidt 08 Mai, 2024
Liebe Kolleg*innen, aktuelle Tourismuszahlen und Reisetrends entnehmen Sie bitte dem neuen Monitoring-Bericht der Hamburg Tourismus GmbH. Beste Grüße von Ihrem Promotion Pool Vorstand Monitoring-Bericht hier herunterladen
von Jessica Schmidt 17 Apr., 2024
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Wie kann eine sinnvolle Verbindung von Überseequartier und Innenstadt aussehen? Wie steht es um die Zustimmung der Hamburger:innen zur Tourismusentwicklung? Hat die Branche Corona endgültig hinter sich gelassen? Vor welchen Herausforderungen steht der Tourismus? Zu diesen und vielen weiteren Themen hat sich Michael Otremba mit News-Anchor Clemens Benke von HAMBURG ZWEI im Stadtnachrichten Podcast ausgetauscht. Hört gern rein!
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